Der Wolf! Der Wolf! Er ist definitiv kein Tier wie jedes andere. Er war schon wieder Thema unter der Bundeshauskuppel. Es ist noch kein halbes Jahr her, seit das Referendum gegen die Revision des Jagdgesetzes in der Volksabstimmung erfolgreich war. Wir GRÜNEN waren im letzten September auf der Seite der Gewinnerinnen und Gewinner. Wir haben mitgeholfen zu verhindern, dass der Schutzstatus des Wolfes geschwächt wird, so dass er schneller und ohne Zustimmung der nationalen Behörde geschossen werden darf. Wir hatten die Revision aber auch aus anderen Gründen bekämpft: Wir wollen, dass weitere Tiere – Schneehuhn, Birkhahn, Feldhase – geschützt werden, die heute noch gejagt werden dürfen, obwohl sie bedroht sind. Wir wollen, dass die Verjüngung der Gebirgswälder und die Förderung der Biodiversität besser unterstützt wird.

In der Zwischenzeit hat die Umweltkommission des Nationalrates UREK-N einen doppelten Vorstoss lanciert: Eine Motion 20.4340, um in der Jagdverordnung die Schwellen für einen Wolfsabschuss zu senken, wenn die Rudel oder Einzelwölfe viel Schaden anrichten, sowie eine Parlamentarische Initiative 20.482 zur Stärkung von Herdenschutz, Wildschutzreservate, Wildtierkorridoren, Waldverjüngung und Biodiversität. Die GRÜNEN-Delegation in der Kommission hat die beiden Vorstösse mitgetragen, unter der Bedingung, dass sie verbunden bleiben. Nun ist aber die Parlamentarische Initiative im Ständerat sogleich wieder versenkt worden. Geblieben ist nur die Vereinfachung eines Wolfsabschusses. Dagegen haben wir uns (vergeblich) gewehrt, denn auf diese Weise wird das Resultat der Volksabstimmung missachtet.

Am Tag nach dieser nationalrätlichen Diskussion hat TeleZüri seine Sendung «TalkTäglich» dem Wolf gewidmet. Ich war eingeladen und durfte mit Mitte-Nationalrat Martin Candinas (GR) die Klingen kreuzen. Hier sind die 23 Minuten: https://www.telezueri.ch/…/woelfe-unter-beschuss-140950111