Die Tageszeitung wollte von den fünf Solothurner Ständratskandidaten wissen: Nach dem Beschluss über die Revision des Jagdgesetzes: Sollen die Bestände von Raubtieren mit Abschüssen strikt reguliert werden? Oder soll die Natur freien Lauf haben?

Meine Antwort:

Ich werde das Referendum, das in diesen Tagen startet, unterstützen. Die Revision dieses Jagdgesetzes ist völlig missraten: Der Artenschutz in der Schweiz würde massiv abgebaut. Geschützte Tierarten würden abgeschossen werden dürfen, einfach so, weil sie da sind und jemanden stören. Wir müssen uns nichts vormachen: Völlig freien Lauf hat die Natur in der Schweiz längst nicht mehr. Der Mensch greift ein, er nutzt die Wälder und Weiden. Wir sollten das Ziel verfolgen, Gleichgewichte möglichst zu erhalten. Wir sollten Lebensräume erweitern, in denen Wildtiere und (bewachte) Nutztiere nebeneinander ihren Platz haben. Schon heute kann ein Wolf zum Abschuss freigegeben werden, wenn er zu viele Schafe reisst, obwohl präventive Massnahmen getroffen wurden. Dafür habe ich Verständnis. Wenn wir jedoch die Jagdgesetze lockern, werden wir bald nicht nur den Wolf, sondern Luchs, Graureiher und Biber dezimiert haben. Das haben sie nicht verdient. Wir brauchen mehr Biodiversität, nicht weniger!